Alle Artikel mit dem Schlagwort: Konsumverhalten

Titel des Buches 10 Milliarden von Stephen Emmott

10 Milliarden (sind zu viel)

[Literaturtipp] „I think we’re fucked“ – Das flott erzählte und graphisch ansprechende Buch von Stephen Emmott wirkt lange nach. Man gelangt beim Lesen eindrücklich zu den Fragen und Antworten, warum wir den Klimawandel und dessen Konsequenzen nicht aufhalten können. Ehrlich gesagt, in dem Buch steht kaum etwas, was man nicht schon mal an anderer Stelle gelesen oder gehört hat. Wir wissen, wenn wir so weiterwirtschaften, wird der globale Wandel für uns Menschen recht unerfreulich. Es gibt schon seit über 30 Jahren vielzählige Veröffentlichungen und Beiträge auf allen Kanälen. Aber genutzt – in dem Sinne, dass der uneingeschränkte Verbrauch von Ressourcen sinken würde – haben sie alle noch nicht. Entweder wollen wir nicht wissen oder haben noch nicht verstanden, was passieren wird oder die Adressaten (Politiker und/oder Konsumenten) sind noch nicht ausreichend deutlich angesprochen worden, sodass sich irgendwer veranlasst gefühlt haben könnte, wirklich im Sinne eines substantiellen Klimaschutzes zu handeln? Ich habe das Buch von meiner Tochter geschenkt bekommen. Großartig. Die seit der Pubertät immer wieder dezent mindestens aufgedrängte Auseinandersetzung mit der Verletzbarkeit unseres Seins auf …

Verzicht muss man sich leisten können

Verzicht muss man sich leisten können

[Erkundigung] Persönliches Glück ist weder auf Karriere und Konsum noch auf Verzicht zurückzuführen – so weit, so wenig überraschend. Interessanter erscheint der zweite Teil der Umfrage: „Muss die Wirtschaft immer weiter wachsen?“. Während drei Viertel der Haupt- und Volksschüler diese Frage bejahen, stimmt nur etwa die Hälfte der Abiturienten zu. Diese unterschiedliche Einschätzung erklärt sich wahrscheinlich durch den höheren Kontostand, der zumeist aus dem höheren Bildungsabschluss resultiert. Es gibt eine magische Grenze. Die liegt – im weltweiten Durchschnitt – bei 27.000 Dollar Jahreseinkommen. Ab diesem Verdienst macht mehr Wohlstand nicht glücklicher. Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss: Verzicht muss man sich leisten können. Quelle: Le Monde diplomatique, Berlin 2015: TNS Forschung, 2014 (n=900), zit. nach Spiegel 14, 2014

Rebound-Effekt

Der Rebound-Effekt: Mit gutem Gewissen mehr fahren

[Erkundigung] Rebound-Effekte werden zuweilen auch als „unerwünschte Nebenwirkung“ der Effizienzrevolution bezeichnet. Die Folgewirkungen lassen daran zweifeln, ob selbst „grünes Wachstum“ dauerhaft gelingen kann. Zum Verständnis hilft folgende Klassifikation: Finanzielle Rebound-Effekte: Wenn Autofahrer von einem konventionellen Acht-Liter-Auto (pro 100 Kilometer) auf ein Vier-Liter-Auto umsteigen, dann zahlen sie für den Kraftstoff nur noch die Hälfte – und können für das gleiche Geld doppelt so weit fahren. Wird das eingesparte Geld in weniger energieintensive Dienstleistungen investiert – wie etwa ein Frisörbesuch – dann werden die Frisöre mehr (Energie) konsumieren. Materielle Rebound-Effekte: Über den PKW-Lebenszyklus gerechnet, entfallen etwa 80 Prozent des Energiebedarfs auf den Betrieb und 20 Prozent auf die Herstellung. Bei hocheffizienten Fahrzeugen in Leichtbauweise (z. B. Aluminium) steigt jedoch der produktionsbedingte Energieaufwand. Psychologische Rebound-Effekte: Studien aus Japan belegen, dass bei Autofahrern die sich ein scheinbar „ökologischeres“ Fahrzeug zugelegt haben (z. B. Hybridauto), pro Jahr die gefahrenen Kilometer um das 1,6-fache erhöhen. Das Umweltbundesamt kommt zu dem Ergebnis, dass Rebound-Effekte bis zu 30 Prozent der Effizienzersparnisse wieder aufzehren. Vor diesem Hintergrund erscheint es kaum möglich mit der Strategie …

Neu-verpackte Orangen

Neu-Verpackt statt Zero Waste

[Kurioses] Auch hier hat ein bemühter Mitarbeiter den Ausspruch von Voltaire „Das Bessere ist der Feind des Guten“ falsch verstanden. Nach der Netz-Aufregung um die „Nackt-Banane“ der österreichischen Supermarktkette Billa setzte kürzlich eine Kundin des „Whole Foods Market“ in den USA folgenden Tweet ab: „Wenn die Natur sich doch bloß etwas einfallen lassen hätte, um die Orangen zu bedecken, hätten wir nicht so viel Plastik verwenden müssen.“ Quelle: twitter.com sueddeutsche.de