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Vina vor ihrem Tiny House - einem winzigen Holzhäuschen auf einem Trailer im Sonnenschein

14 Quadratmeter sind genug

[Interview] Ein Haus mit 14 Quadratmeter Wohnfläche. Das klingt nach einem Kindertraum. Ist aber in den USA schon Realität. Die sogenannten Tiny Houses sind viel verbreiteter als man sich das vorstellt, so, dass bereits von einer “Bewegung” gesprochen wird. Mit einer Bewohnerin eines Tiny House, Vina Lustado, die in der Nähe von Los Angelos seit 2013 auf so kleinem Raum lebt, kann man trefflich über die Vor- und vielleicht auch Nachteile von solche reduziertem Wohnen und Suffizienz diskutieren. Vina arbeitet seit 20 Jahren als Architektin, überwiegend beschäftigt sie sich mit Wohnungs- und Gewerbebau, darunter auch viel Nichtsuffizientes. Sie selber hat aber immer am liebsten klein gewohnt. Interview mit Vina Lustado, der Bewohnerin des Tiny Houses Der Interviewer ist seit vielen Jahren mit Vina befreundet, es ist bereits viel auch über Nachhaltigkeit und Suffizienz diskutiert worden. Nachfolgend die Dokumentation eines Skype-Interviews mit Vina über ihr Tiny House. Arne Steffen: Was war der Auslöser für Dein Projekt? Vina Lustado: Ich bin lustigerweise durch Dich, Arne, auf die “Tiny House”-Bewegung aufmerksam geworden. Das Modell passte perfekt zu meiner …

Visualisierung K76_Sued-West-Ansicht

Suffizienz im Nurstromhaus

[Blogbeitrag] Stromheizungen waren noch vor wenigen Jahren verpönt. Eine nachhaltig orientierte Wohnbaugenossenschaft realisiert jetzt ein Nurstromhaus. Kann Strom vielleicht doch ein nachhaltiger Energieträger sein? Die Wohngenossenschaft K76 baut in Darmstadt zurzeit in Wohnhaus mit 13 Wohneinheiten. Mit diesem Projekt wird auch das Ziel verfolgt, Formen zum nachhaltig-suffizienten Wohnen zu realisieren. Die Absicht findet Niederschlag nicht nur in der Gesellschaftsform der Genossenschaft, sondern ebenso in verschiedenen (und an anderer Stelle zu vertiefenden) Aspekten wie den einfach zu verändernden Grundrissen, einem umfassenden Angebot von gemeinschaftlich zu nutzenden Flächen. Diese sind mittlerweile für sogenannte Wohnprojekte fast schon üblich. Das Nurstromhaus erregt Aufsehen Aufsehen aber erregt das Projekt mit einer bisher ungewöhnlichen Entscheidung. Die noch notwendige Heizenergie wird ausschließlich mit Strom bereitgestellt. Da dann auch konsequenterweise Warmwasser mit Durchlauferhitzern erzeugt wird, hat das Vorhaben schon vor der Fertigstellung als sogenanntes Nurstromhaus Aufmerksamkeit in der Presse erregt. Das Haus hat zeitgemäß einen sehr geringen Heizenergiebedarf von 17 kWh/m2a. Doch mit welchem Energieträger wird eine solch geringe Restwärme sinnvollerweise erzeugt und wie im Haus verteilt? Die Antwort ist natürlich nicht eindimensional. …

Holzwohnhaus JustK in Tübingen

[Artikeldownload] „Ein energieoptimiertes Wohnhaus auf einem Grundstück an einem Südhang, mit Blick auf das Tübinger Schloss, für zwei Erwachsene und vier Kinder, bei moderatem Budget“, das war die Bauaufgabe, die an uns herangetragen wurde und die es zu lösen galt. Bei der Auseinandersetzung mit den Fragestellungen nach energieoptimiertem, nachhaltigem Bauen und was das für die Architektur eigentlich bedeutet, fiel uns auf, dass sich die Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland sehr häufig auf die Entwicklung effizienter Technik konzentriert. […] Die vollständige Dokumentation des – u. a. mit dem Hugo-Häring-Preis 2012 – ausgezeichneten Projektes der Architekten Martenson und Nagel Theissen ist als kostenfreies PDF verfügbar. Der Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Bauzeitung dem Tagungsband „Suffizienz in der Baukultur. db-Kongress 2014: BESSER ANDERS WENIGER“ entnommen. Quelle: db-bauzeitung.de amunt.info

Eine Pinnwand, an der ca. 10 Zettel hängen, die alle ein Zimmer suchen.

Wie geht Gemeinschaft?

[Blogbeitrag] Sharing is caring! Es verspricht Nachhaltigkeit und Nutzen für den Verbraucher zugleich. In Wohnprojekten sollen Gemeinschaftsräume diese Hoffnung erfüllen. Doch für die erfolgreiche Umsetzung der guten Idee sind einige Regeln zu beachten. Gemeinschaftsräume! Sie sollen die Antwort sein auf die Frage, wie der über die letzten Jahrzehnte ständig gestiegene Wohnflächenverbrauch pro Person wieder reduziert werden könnte. Doch wer sollte warum etwas an seinem Wohnverhalten verändern? Es geht uns doch sehr gut. Wir leben im Durchschnitt auf über 45 Quadratmeter Wohnfläche pro Person, können in diesen Räumen schalten und walten, wie wir wollen. Höchstens die enormen Mieten stören daran, aber die eigenen Wände sind uns heilig. Für die der deutsche Durchschnittshaushalt mehr als ein Drittel seiner zur Verfügung stehenden Mittel ausgibt (Statistisches Bundesamt 2014). Die wenigen, informierten Nachhaltigkeits-Grübler wissen zwar, dass Klimaschutzziele nicht nur mit tollen und zu großen Nullenergiehäusern erreicht werden. Doch ist für die meisten Bewohner dieser Widerspruch ein bisher sehr gut aushaltbares und durchaus akzeptiertes Phänomen. Gemeinschaftsfläche könnte, das ist die Idee, das zu nutzende (Raum-)Angebot erweitern, sodass die Bewohner dadurch auf …